Flöhe bekämpfen in 10 einfachen Schritten

In diesem Beitrag erfährst du, wie du in zehn einfachen Schritten Flöhe bekämpfen und vorbeugen kannst. Mit Tipps für Haus, Haustier, Garten und Reisen.

Denn wenn sich der Verdacht auf einen Flohbefall bestätigt hat, beginnt die nächste Phase: Flöhe bekämpfen.

In der Regel kannst du ein Flohproblem in den eigenen vier Wänden selbst lösen. Handelt es sich aber um einen großflächigen und hartnäckigen Befall über mehrere Räume, dann findest du auch Hilfe bei einem professionellen Schädlingsbekämpfer (z.B. Rentokil).

Flöhe bekämpfen
Flöhe bekämpfen mit diesen 10 Schritten

Für die Flohbekämpfung gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Flohmittel, die mehr oder weniger schnelle Hilfe versprechen. In Kombination mit anderen Aktionen, für die du kein spezielles Produkt brauchst (z.B. Textilien waschen), kannst du den Flöhen so den Kampf ansagen.

Besonders wenn du zum ersten Mal vor einem Flohproblem stehst, kann dich die Informationsfülle im Internet mit teilweise nicht sehr hilfreichen Beiträgen etwas erschlagen. Daher findest du hier eine Schritt für Schritt Anleitung zum Bekämpfen von Flöhen. Es handelt sich dabei natürlich nur um einen Vorschlag, den du modifizieren und verändern kannst. Ich hoffe der Artikel hilft dir, schnell die lästigen Flöhe loszuwerden.

Wichtiger Hinweis: Flohmittel mit Bioziden immer vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen!

Flöhe bekämpfen und loswerden Schritt für Schritt

1. Flöhe erkennen

Flöhe finden auf unterschiedlichste Wege ins eigene Haus. Das kann praktisch jeden passieren, wobei Haustierbesitzer am meisten betroffen sind. Denn einige Flöhe springen von Wirt zu Wirt und landen so auch mal auf ihrem Haustier, welches es sich später zu Hause bequem macht. Und dann sind sie da, die Flöhe. Bei mir juckt es jetzt schon.

Bevor es mit den einzelnen Schritten zur Flohbekämpfung weiter geht, eins noch: Geh auf jeden Fall sicher, dass es sich auch wirklich um Flöhe handelt. Denn es gibt auch andere Insekten, die für Bisse auf deiner Haut verantwortlich sein können wie z.B. Bettwanzen oder auch Mücken. Unter dem folgenden Link findest du Informationen dazu, wie du Flöhe erkennen kannst.

Lebende Flöhe erkennen
Foto: goldfinch4ever / 123RF Lizenzfreie Bilder

2. Analyse Flohproblem

Wenn sich der Verdacht auf Flöhe bestätigt haben sollte, ist es zunächst angebracht, über potenzielle Ursachen sowie dem Ausmaß des Flohproblems nachzudenken. Überlege dir auch, welche Flohmittel du gegen Flöhe einsetzen möchtest, denn praktisch alle haben Vor- und Nachteile.

Falls du gerade nur wenig Zeit oder keine Lust hast, dich mit dem Problem auseinanderzusetzen, kann dir natürlich auch ein professioneller Schädlingsbekämpfer helfen. Allerdings fallen die Kosten dann spürbar höher aus.

Auf jeden Fall solltest du dir folgende Fragen durch den Kopf gehen lassen:

  • Wann hat das Flohproblem angefangen?
  • Was waren die ersten Anzeichen?
  • Wer wird alles gebissen? Wie viele Flohbisse sind es insgesamt?
  • Wie „groß“ ist das Flohproblem?
  • Welche Räume / Gegenstände / Haustiere etc. sind betroffen?
  • Wie kann ich Flöhe nachhaltig bekämpfen?
  • Möchte ich einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen?

3. Aufräumen und Flohmitteleinsatz vorbereiten

Bevor es richtig los geht und womöglich harte Geschütze gegen Flöhe aufgefahren werden, hilft ein gründliches Aufräumen der betroffenen Räume. Denn wenn sich Flöhe nicht direkt am Haustier befinden, dann suchen sie bevorzugt Orte in Schlafplatznähe auf.

Je weniger Kleidungsstücke, Kissen und andere Gegenstände herumliegen, desto weniger Verstecke haben die Flöhe. Dadurch wird das weitere Vorgehen gegen die lästigen Zeitgenossen erleichtert.

Am besten möglicherweise befallene Sachen nicht einfach in ein anderes Zimmer räumen, sondern in große Müllsäcke packen. Dadurch wird den Flöhen das weitere Verbreiten auf andere Orte erschwert.

Tipp: Sachen nach „waschbar“ und „nicht waschbar“ in extra Müllsäcke sortieren.

4. Flöhe bekämpfen beim Waschen

Alle waschbaren Sachen wie Bettwäsche, Kleidung und Hunde- /Katzendecken bei möglichst 50 °C oder mehr waschen und ggf. auch in den Wäschetrockner packen.

Verstaue die gewaschenen Sachen in einem anderen Zimmer in einem Aufbewahrungssystem aus Plastik-Boxen oder (neuen) großen Müllsäcken (am besten luftdicht), bis die Behandlung abgeschlossen ist.

5. Staubsaugen und Dampfreiniger

Während die waschbaren Gegenstände in der Waschmaschine sind, kannst du an den von Flöhen befallenen Orten in allen Ecken und Kanten staubsaugen. Dabei den kompletten Schlafplatz sowie rundherum besonders gründlich absaugen.

Je nach Schwere des Befalls kann es auch sinnvoll sein, sämtliche Möbel zu leer zu räumen, nach Flöhen Ausschau zu halten und möglicherweise betroffene Stellen abzusaugen.

Falls du einen Dampfreiniger besitzen solltest, kannst du Teppiche, Matratzen, Haustierdecken u.a. damit behandeln, um Flöhe in allen Entwicklungsstufen effektiv zu töten. Idealerweise hat der Dampf eine Temperatur von mindestens 65 °C.

Beachte aber, dass nicht alle Materialien mit Dampf behandelt werden können. Da der Dampf Feuchtigkeit hinterlässt, kann das zur Bildung von Schimmel beitragen. Daher alles gut trocknen lassen und das Zimmer außerdem gut lüften.

Letzte Aktualisierung am 29.01.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

6. Umgebung und nichtwaschbare Gegenstände mit Flohmittel(n) behandeln

Nicht alle Gegenstände können in die Waschmaschine gepackt werden, oder mit Staubsauger / Dampfreiniger behandelt werden. Für diese Gegenstände eignen sich in Abhängigkeit von seiner Beschaffenheit andere Flohmittel und Methoden.

a) Sprays / Fogger für die Umgebung

Es gibt eine Vielzahl an Flohsprays und Foggern für die Umgebung. Ein paar dieser Produkte wurden bereits auf dieser Website vorgestellt.

Diese Flohmittel verwenden Insektizide, die für die meisten Flöhe tödlich sind. Allerdings sind diese Mittel nicht ganz gesundheitlich unbedenklich, weswegen du unbedingt die Anwendungshinweise des jeweiligen Produkts beachten solltest. Diese können je nach Produktart und Hersteller variieren.

Mit einem Flohspray kannst du selektiv befallene Orte und Gegenstände behandeln. Mit einem Fogger wird ein ganzer Raum vernebelt, weswegen diese Mittel auch Raumvernebler genannt werden.

Letzte Aktualisierung am 29.01.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Ggf. müssen vor der Behandlung einige vorbereitende Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu können zählen:

  • Kindersachen aus dem Raum entfernen
  • Fressnäpfe etc entfernen
  • Essen aus dem Raum nehmen
  • Aquarien abdecken
  • Haustiere/Kinder während Behandlung nicht im Raum lassen (!)
  • u.a. 

b) Kieselgur für Löcher und Ritzen

Kieselgur ist effektiv gegen Flöhe und andere Insekten. Dieser Silikatstaub eignet sich, um typische Verstecke von Flöhen (z.B. Schlafplatz der Haustiere) sowie das Fell von Haustieren selbst einzustäuben. Kieselgur wirkt bio-physikalisch und daher ohne giftige Chemikalien.

Letzte Aktualisierung am 27.01.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

c) Andere Flohmittel wie Streifen mit Insektizid

Du hast verdächtige Gegenstände, die nicht waschbar sind, die du aber trotzdem behandeln möchtest? Dann könntest du diese Gegenstände in einem großen Plastikbeutel oder einer Plastikbox sammeln und zusammen mit einem Insektenstreifen für sieben Tage luftdicht verschließen.

Aufgrund den Risiken bei der Anwendung sind Produkte aus der Vergangenheit wie No-Pest Strips in der EU nicht mehr erlaubt.  Denn diese Strips mussten mit größter Vorsicht angewendet werden und durften in keinen Fall in Räumen angebracht werden, wo du mehr als vier Stunden pro Tag drin verbringst. Es mussten die Anwendungshinweise auch aufgrund gesundheitlicher Risiken unbedingt beachtet werden!

Eine ähnliches Produkt zu den bis vor einigen Jahren auch hier erhältlichen No-Pest Strips mit einem anderen Insektizid, ist mir noch nicht bekannt.

d) Prinzip Hitze

Außerdem kannst du verdächtige Gegenstände vor allem im Sommer auch in einen großen Plastiksack packen, diesen luftddicht verschließen und in die Sonne stellen. Wenn du für einige Zeit Temperaturen von über 45/50 Grad erreichst, sterben lebende Flöhe ab.

Da vor allem Floheier robuster gegenüber extremen Temperaturen sind, solltest du versuchen, die Temperatur für mindestens ein paar Minuten auf über 60 Grad zu bekommen. Hier kannst du zum Beipsiel mit einem Föhn nachhelfen.

Um die Temperaturen im Plastiksack zu überprüfen, sind Funkthermometer sehr hilfreich. Damit kannst du den Sensor mit in den Beutel packen und auf der Anzeige die Temperatur überprüfen.

Letzte Aktualisierung am 29.01.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

7. Flöhe bekämpfen am Haustier

Nachdem die bisherigen Schritte auf die Flohbekämpfung der Umgebung abgezielt haben, kommen wir nun zur Behandlung von Flöhen an Haustieren wie in erster Linie Hund und Katze.

Folgende Mittel und Aktionen eignen sich um Katzenflöhe und Hundeflöhe am Haustier loszuwerden:

Die meisten Haustierbesitzer haben unterschiedliche Erfahrungen mit den einzelnen Produkten gemacht, da jedes Tier auch anders auf ein Flohmittel oder ein Vorgehen reagieren kann. Daher hilft manchmal nur eins: Ausprobieren.

Genauere Informationen dazu, wie du Katzenflöhe bekämpfen kannst, findest du in diesem Artikel: Flöhe bei Katzen: Wie du Katzenflöhe bekämpfen & vorbeugen kannst.

8. Nachbehandlung im Haus

Damit das Flöhe bekämpfen auch wirklich langfristig effektiv ist, solltest du die benutzten Mittel für die Umgebung gut einwirken lassen. Genaue Informationen dazu werden für das jeweilige Produkt seitens des Herstellers angegeben.

Im Anschluss kannst du dich in den behandelten Räumen noch einmal ordentlich mit dem Staubsauger austoben. Behandle den Staubsaugerbeutel im Anschluss zur Sicherheit auch mit einem Flohspray, Puder etc um die aufgesaugten Flöhe zu beseitigen. Denke auch an andere Räume und Plätze, wo deine Haustiere viel Zeit verbringen.

Da insbesondere Floheier und Flohlarven einige der Behandlungsschritte überleben könnten, solltest du alle Schritte nach 1,5 bis 2 Wochen noch einmal wiederholen – um auf Nummer sicher zu gehen.

9. Regelmäßige Kontrolle

In der Regel wirst du das nach dem ersten wirklichen Flohproblem automatisch machen, da du nun für das Erkennen und Bekämpfen von Flöhen sensibilisiert bist.

Dieser Schritt ist dennoch wichtig und soll noch einmal hervorgehoben werden. Denn je eher du ein Flohproblem identifizieren kannst, desto schneller wirst du die Flöhe wieder los.

10. Flöhe bekämpfen durch Vorbeugung

Flöhe sind echte Plagegeister, die noch dazu nicht ungefährlich sind und Larven von Bandwürmern oder Krankheiten wie das Fleckfieber übertragen können. Auch wenn die Übertragung einer gefährlichen Krankheit für Menschen und Haustiere durch Flöhe heutzutage unwahrscheinlich ist, möchte sich niemand schon allein wegen dem Juckreiz dauerhaft mit Flöhen anfreunden – verständlicherweise.

Es gibt daher auch ein paar Möglichkeiten, durch die du zusätzlich Flöhe vorbeugen kannst. Da so ein Flohproblem bereits im Vorfeld vermieden oder frühzeitig erkannt werden kann, könnte dieser Schritt prinzipiell auch an erster Stelle stehen.


Das könnte dich auch interessieren: